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Vertrauen

Es ist Januar 2023 und es ist eine Weile her, dass ich hier schrieb. Es gab eine Zeit, da tat es mir gut und ging leicht von der Hand. So leicht, dass ich ein Buch schreiben wollte. Es war damals ein wunderbares Gefühl in diese Rolle der Autorin zu schlüpfen.

Es gibt bisher kein Buch und ich weiß auch nicht ob es jemals eins geben wird. Der Spirit ist verflogen. Irgendwann hat er sich davon gemacht. Aber es ist gut. Ich bedauere es nicht. Ich vertraue, dass es (nochmal) kommen wird wenn es an der Zeit sein sollte.

Vertrauen. Da haben wir mein Wort. Es steht in schönen Holzbuchstaben bei uns Zuhause. Vertrauen. Heute schreibe ich hier weil sich ganz langsam und sacht etwas entwickelt. Eine Perspektive auf das, was ich in die Welt bringen möchte. Das, was ich tun möchte.

Doch so einfach und simpel ich es hier in Buchstaben auf das weiße Blatt Papier bringe, war es nicht.

Jahr um Jahr rumorte es in mir. Mit Begabungen, Wissen, Talenten und einer gewissen Anpassungsfähigkeit ausgestattet, gab und gibt es einiges, was ich tun könnte. Was ist es aber, was ich tun möchte? Was ich kann und vielleicht noch weiter: worin meine Begeisterung liegt? Bücher, Kurse, Ratschläge – alles war schwierig umzusetzen. Nicht, dass ich nicht verstand, was mir gesagt wurde. Aber wie das Ganze umsetzen? Wie in die Welt bringen?

Es war über Jahre hinweg keine entspannte Tour über den Neckar mit dem Ausflugsboot. Es war eher eine Art Wildwasserrafting, bei dem es mich ordentlich durchschüttelte.

Ich kann gar nicht genau sagen, was passierte, aber Stück für Stück boten sich mir plötzlich Möglichkeiten an und ich sah sie auch als solche. Eine davon, war z.B. ein Achtsamkeitskurs für Studierende an der Universität Stuttgart, den ich angeregt hatte und auch tatsächlich umsetzen durfte und bis heute darf. Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass hier etwas ins Rollen kam. Und nein, es war rückblickend betrachtet kein Kampf. Es war leicht und es ist leicht. Und damit durfte sich etwas lösen in mir: Es gibt etwas, dass ich in die Welt bringen kann, dass mir große Freude bereitet, dass Anklang findet und dass sich nicht nach Arbeit anfühlt.

Und nein, ich meine damit nicht, dass alles was wir tun, immer ein Feuerwerk sein muss, dass es immer alles leicht von der Hand gehen muss. Aber es bereitet mir ein gutes Bauchgefühl und ich empfinde es als sinnstiftende Tätigkeit. Wo genau die Reise hingehen wird, weiß ich nicht und ich vermute, ich muss es auch nicht im Detail wissen. Was ich aber weiß: Es ist ein Weg. Ein Weg, der mir in erster Linie abverlangt, mich zu zeigen. Mich mit dem was ich bin. Vertrauen. Die Sorge abzulegen, was andere davon halten. Denn gerade wenn es etwas ist, dass uns am Herzen liegt, ist es vielleicht umso schwerer, dafür auch Ablehnung zu erfahren. Dennoch ahne ich: Das ist es wert.

Vor einigen Monaten – meine Suche nach Antworten ist noch lange nicht zu Ende – hat ein weiser Mensch in einer Session zu mir gesagt: „Du hast das große Glück, dass Du selbst sehr genau weißt, was Dir gut tut. Das Einzige, was Dir im Weg steht, bist Du selbst.“ – grandios! Ob ich das hören wollte? Ein bisschen mehr Drama hätte ich auch genommen. Dass es so einfach sein soll, stellt mich seitdem vor die Herausforderung, Tag für Tag aufs Neue herauszufinden, wie ich das eigentlich genau mache? Wie stelle ich mich mir selbst in den Weg?

Vielleicht bin ich vor ein paar Wochen mal zur Seite getreten, habe mir ein Stück Weg frei gemacht und beschlossen, das, was ich hier vor einigen Jahren mal anfing, wieder aufzunehmen und auszubauen. Es wird Kurse geben, es wird Workshops geben, es wird Angebote von kurzen Einheiten bis hin zu mehreren Tagen geben, es wird immer wieder Texte geben. Es wird etwas für Teams geben und für einzelne Personen. Und es wird bei allem mein Ziel stehen: Menschen bei sich ankommen zu lassen.

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