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Es sind diese Tage…an denen eigentlich schon morgens der Tag rum ist…an denen der Kopf die ganze Planung schon durch hat…an denen man keinen Augenblick wirklich da ist…an denen der Berg an Aufgaben und Terminen die Zeit überholt. Egal ob es sich darum handelt, dass noch dringend das Meeting für einen wichtigen Kunden vorbereitet werden muss, das E-Mail Postfach mit roten “Dringend”-Markierungen überquillt, die Wäsche schon eine Nacht hilflos in der Waschmaschine wartet, das Geschirr sich neben der Spüle türmt, weil sich die Spülmaschine immer noch nicht von alleine ausgeräumt hat oder die Hosen der Tochter plötzlich alle viel zu eng und zu kurz sind und dringend neue her müssen. Egal wie klein diese Aufgaben sind…egal welche Prioritäten diese Aufgaben für andere haben – wenn sie uns überrennen, fehlt uns die Luft zum Atmen.

In einem solchen Moment komme ich zur Haustür rein, mit Einkäufen auf dem Rücken, der Wäsche auf dem Arm – es ist ein Donnerstagmorgen 08:45 Uhr. Ich wünsche mir einen Moment der Ruhe. Sehe auf die Uhr. Spüre wie sich meine Brustkorb zusammenzieht, die Muskeln verspannen. Und das obwohl ich gerade von einer befreienden Massage komme. Es ist nur ein kleiner Augenblick, der mir die Tür öffnet auszusteigen. Ich stehe noch bepackt im Flur. Ich muss über mich selbst schmunzeln. Ich weiss was ich zu tun habe, egal wie schwer es fällt. Einkäufe absetzen – NICHT ausräumen, Wäsche auf den Tisch – NICHT in den Schrank räumen, Aufgaben – Aufgaben sein lassen

…hinsetzen, durchatmen.

Ich schauen aus dem Fenster und habe das Glück in volle grüne Baumkronen zu schauen. Ich atme. Ich spüre meine Füße…spüre den Boden unter mir…und wie ein kleines Wunder scheint die Zeit mir eine Verschnaufpause zu gönnen. Die Minuten dauern wieder Minuten. Ich versuche loszulassen…versuche zu akzeptieren, dass ich nicht alles perfekt im Griff habe…im Gegenteil – LOSLASSEN, nicht festhalten. Ich lege meine Hände auf meine Oberschenkel. Sie liegen da. Entspannt. Ein Gedanke huscht durch meinen Kopf, wie ein kaum greifbarer Schatten. Ich drehe meine Handinnenflächen ganz langsam nach oben. Es ist mehr als das bloße Drehen der Hände. Ich atme tief.

LOSLASSEN. ZULASSEN. ANNEHMEN

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