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Es ist ein Ruf. Ein Schrei. Ich brauch frische Luft. Wincent Weiss ruft es aus dem Radio. Revolverheld folgt einen Tag später. Lass uns gehen. Das Leben. Ich platze fast. Dieses Gefühl. Dort ist noch so viel. So viel was nicht gelebt ist. So viel was ICH nicht lebe. Sehnsucht nach Leben. Was ist das? Was ist in mir? Ein Gefühl, dass ich nicht das lebe, was ich bin. Die Frau mit allen Leidenschaften, mit allen Sehnsüchten, mit allem Mut. Mit all der Verrücktheit. Mit all dem.

Ich lese über das weibliche Erwachen. Finde es kitschig. Albern. Und doch, es arbeitet in mir. Eine Frau mit all ihrer Empfindsamkeit, Stärke, Unbezähmbarkeit.

Möchte reisen, möchte ans Meer, möchte Schreiben, möchte Tanzen.

Reisen. Anderes kennenlernen. Menschen erLEBEN. Ist es das? Ist es das was meine Suche befriedigt? Schenke ich den Büchern weiser Menschen Glauben, dann ist die Antwort: Nein. Es ist alles in mir.

Zuviel Bauchgefühl. Wo ist der Kopf? “Dir geht es einfach zu gut” höre ich die Stimme. Sie verstummt schnell. Kommt und geht. Wo ist die Dankbarkeit für das Leben. Die Nachkriegsgeneration scheint diese naturgegeben zu haben. Ich habe sie wohl nicht. Ist mein Thema ein Problem der Generation Y? Selbstverwirklichung im Job. Arbeit, die Spaß machen soll. Sinnsuche.

Ich kann mich nicht über zu wenige sinnvolle Aufgaben beschweren. Auch nicht über einen schlechten Job mit zu wenigen Freiheiten. Auch nicht über meine Lieben – meine Familie.

Bin ich schon in einer der Little Boxes angekommen? Dank Walk off the Earth sehe ich in Gedanken die Kartons bildlich vor mir. Selbst gezimmert. Habe ich mich schon eingerichtet? Ich habe nichts gegen Boxen. ABER: Ich möchte keine Box.

Nehm meine Jacke und lauf einfach los. Und dann Wincent?

Wohin mit all diesem in mir, was ich nicht greifen kann. Ich atme. Werde immer wieder weggespült.

Um dann auf meinem Kissen zu sitzen und von Ajahn Brahm zu lesen: Wir verwenden in diesem Leben viel Zeit darauf, von irgendwo aufgebrochen und noch nicht woanders angekommen zu sein. […] Wenn wir endlich erkennen wie viel Leben wir so verschleudern […] sind wir nicht mehr so fixiert darauf, ans jeweilige Ziel zu kommen, sondern können die Reise genießen, uns entspannen […]

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